Nachdem wir nun die etlichen Schreiben der Stadt Fürth, die damit droht Betretungsverbote für Kleeblattfans während dem anstehenden Frankenderby auszusprechen, sichten konnten, möchten wir uns im Folgenden ausführlich zu diesem Sachverhalt äußern.
Der Ausspruch eines Betretungsverbots stellt ein Mittel der Stadt als Sicherheitsbehörde zur Abwehr von Gefahren und zur Verhütung von Straftaten nach dem LStVG (Landesstraf- und Verordnungsgesetz) dar. Voraussetzung hierfür ist insbesondere, dass aufgrund von konkreten nachprüfbaren Tatsachen davon ausgegangen werden kann, dass der Adressat eine Straftat begeht.
Weshalb von den betroffenen Kleeblattfans eine Gefahr im Bereich des Stadionumfelds ausgehen soll oder wie die Stadt Fürth zu der Annahme kommt, die Betroffenen würden im Stadionumfeld Straftaten begehen, erschließt sich uns allerdings auch nach Durchsicht der Anhörungsschreiben absolut nicht.
Wer regelmäßig Heimspiele der SpVgg Fürth im Ronhof besucht wird kaum auch nur einen Vorfall aus den vergangenen Jahren benennen können, an dem es am Spieltag im Bereich des Sportparks zu größeren Vorkommnissen gekommen ist. Erst recht wird jeder regelmäßige Stadionbesucher bestätigen können, dass es an keinem Derby der letzten x Jahre im Bereich des Stadions zu Auseinandersetzungen gekommen ist.
Woher diese plötzliche Panikmache kommt, dürfte dagegen für Viele auf der Hand liegen. Von Saison zu Saison tritt die Polizei an Heimspielen unseres Kleeblatts verstärkt aggressiv und provokant auf. In den letzten Monaten war immer wieder ein enormes Polizeiaufgebot direkt hinter der Nordtribüne oder sogar im Bereich des Familienblocks zu vermerken. Ein Umstand, der nicht nur der aktiven Fanszene sondern vielen Kleeblattfans, sei es von der Nordtribüne, von der Gegengerade oder aus dem Familienblock sauer aufstößt.
Dass seitens der Polizei seit Jahren verstärkt versucht wird, Fans zu kriminalisieren und Bedrohungsszenarien zu kreieren, ist bekannt. Irgendwie muss man ja auch die hohe Zahl an eingesetzten Beamten rechtfertigen. Gibt man zu, dass es bei Heimspielen im Heimbereich keiner Polizeipräsenz bedarf, schneidet man sich ins eigene Fleisch und muss mit Kürzungen bei der Zahl der Einsatzkräfte rechnen.
Dass die Stadt Fürth allerdings auf diesen Zug aufspringt und ungeprüft Angaben und Behauptungen der Polizei übernimmt, ist traurig und beschämend.
Nach den uns vorliegenden Anhörungsschreiben werden den Betroffenen Strafverfahren zur Last gelegt, von denen die Betroffenen nie etwas mitbekommen haben, weil die Akten geschlossen oder die Verfahren teilweise rechtskräftig eingestellt wurden, weil sich der Vorwurf nicht bestätigt hat oder die noch nicht einmal abgeschlossen sind. Denkt man diese Verfahren weg, wird nicht nur einer der Betroffenen zu einem „Gewalttäter“ degradiert, weil er in den letzten 5 Jahren einmal eine Geldstrafe wegen Beleidigung bezahlen musste.
Weshalb auf dieser Grundlage von der Begehung von Straftaten beim kommenden Derby ausgegangen werden kann, weiß wohl nur die Stadt Fürth.
Im Übrigen sei angemerkt, dass die Abspaltung einer Gruppe aus den Reihen der eigenen Fans, die sich zwangsläufig gesondert irgendwo in der Stadt aufhalten muss sicherlich nicht zur Entspannung der Gesamtsituation beiträgt.
Wir prüfen derzeit mit unseren Anwälten in welcher Form wir individuell dagegen vorgehen können und werden zu gegebener Zeit über den Ausgang informieren.
Ansonsten bitten wir alle Kleeblattfans: unterstützt die Betroffenen, wendet euch an die Stadt bzw. das Ordnungsamt und macht deutlich, was ihr von diesem Vorgehen haltet.
E-mailadressen: oa@fuerth.de;
thomas.jung@fuerth.de;
mathias.kreitinger@fuerth.de
Kleeblattfans sind solidarisch!
Fürth, 10.11.19