Polizeieinsatz beim Spiel SpVgg Fürth vs. Jahn Regensburg

Wer am Sonntag um und im Sportpark Ronhof das Spiel unserer Spielvereinigung Fürth gegen den SSV Jahn verfolgt hat, ist durchaus Gefahr gelaufen einem Déjà-vu zum Opfer zu fallen. Bereits im Vorfeld hatten wir darüber berichtet, dass die Ordnungsbehörden dieses Spiel als ein „Rotspiel“ eingestuft hatten. Anlass hierzu waren die Vorfälle beim vergangenen Kärwaspiel gegen den Jahn (siehe: http://hilfefonds.de/2018/10/09/vorfaelle-beim-spiel-spvgg-fuerth-jahn-regensburg/), die erwartungsgemäß nicht selbstkritisch von der Polizei aufgearbeitet wurden. Vielmehr stand an diesem Spieltag der böse Fußballfan im Fokus, sodass die Sicherheitsbehörden nun erneut die höchste Alarmbereitschaft ausgerufen und die Anzahl der eingesetzten Polizisten im Vergleich zu unserem Heimspiel gegen Regensburg im Oktober 2018 noch einmal erhöht hatten. Leider erreichte uns zusätzlich die Nachricht, dass sich die Stadt Fürth auf Druck der Polizei auf neues Terrain begab und acht Betretungsverbote für Fans aus Regensburg aussprach. Unseren Erkenntnissen zufolge lag hierbei jedoch keinerlei rechtskräftige Verurteilung o.ä. vor, sondern es sind Fußballfans schlichtweg im Vorfeld bereits bezichtigt worden, dass von diesen eine „Gefahr für Leib und Leben“ ausginge. Wir verzeichnen somit einen massiven Einschnitt in die Bewegungsfreiheit eines Menschen und damit in dessen Grundrecht. Dass die Stadt Fürth sich zu solch willkürlichen Maßnahmen hinreisen lässt bleibt einmal mehr beschämend.
Wie uns weiterhin von mehreren Kleeblattfans berichtet wurde, sind diese bereits auf der Anreise zum Sportpark durch USK-Beamte erneut verfolgt und bedrängt worden. Dabei wurden anreisende Kleingruppen auf dem Weg zum Ronhof nicht nur willkürlich festgehalten und verdachtsunabhängig kontrolliert, sondern auch mit hanebüchenen und haltlosen Anschuldigungen konfrontiert, wie der vermeintliche Übertritt über eine rote Ampel. Angesichts der Debatte über eine zu hohe Arbeitsbelastung der Polizei, bleibt die Frage, weshalb fünf USK-Beamte einen Kleeblattfan von der Innenstadt bis zum Sportpark begleiten. Dieses Szenario wurde uns durch verschiedene Kleeblattfans bereits noch am Sonntag bestätigt.
Doch von dieser massiven Polizeipräsenz nicht genug ist dieses Spiel in den vergangenen Wochen als Politikum hochstilisiert worden. Neben einem extra für dieses Spiel anwesenden Staatsanwalt wurden ebenso mehrere Beamte des bayrischen Innenministeriums entsandt, um den Ablauf rund um das 2. Ligaspiel zu beobachten. Verhältnismäßigkeit sieht in unseren Augen anders aus.
Auch während des Spiels provozierten USK-Beamte immer wieder durch auffällige Gesten sowie Foto- und Videoaufnahmen hinter der Nordtribüne und der Gegengerade.
Es bleibt abzuwarten wie sich die Fürther Polizei rund um das USK in den nächsten Wochen verhalten wird. Wichtig bleibt, dass mögliches Fehlverhalten der Polizei direkt an uns bzw. die Verantwortlichen der SpVgg Fürth gemeldet wird. Nur so können wir das schikanöse Verhalten der Fürther Polizei benennen und die Absurdität dessen beleuchten.
Die Erfahrungen der Fanhilfearbeit in den letzten Jahren hat gezeigt, dass wir im Sportpark Ronhof keine Gegebenheiten für die Notwendigkeit einer solch massiven Polizeipräsenz vorfinden. Vielmehr obliegt die Gewährleistung der Sicherheit im Stadion dem Verein und damit dem Ordnungsdienst, mit dem seit Jahren größtenteils ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut wurde. Demnach ist dies von der Polizei zu respektieren und deren Einsatztaktik grundlegend zu überdenken.

Und hier noch einmal der Hinweis: Nehmt nach jedem Spiel unseres Kleeblatts an der Fanbefragung zum Thema „Anreise, Einlass und Kontakt zu den Ordnungsbehörden“ teil. Dieses Pilotprojekt wird gemeinsam durch das Fanprojekt Fürth sowie der Spielvereinigung Fürth betreut und anonym ausgewertet. Dadurch habt ihr die Chance u.a. Lob und Kritik am Verhalten des Ordnungsdienstes oder der Polizei loszuwerden. (Link: https://ofb.ceval.de/Fanbefragung_Fuerth/)